Die universitäre Medizin ist charakterisiert durch die Trias Patientenversorgung, Forschung und Lehre. Zentrales Merkmal ist die Innovation, die alle drei Bereiche durchdringt.
Versorgung
Die universitäre Medizin umfasst die Diagnostik und Behandlung des gesamten Spektrums an Krankheiten. Die Universitätsspitäler behandeln viele schwere und komplizierte Fälle und seltene Erkrankungen und lösen die komplexesten Versorgungsaufgaben, was oft mit aussergewöhnlichem Aufwand verbunden ist. Dazu gewährleisten sie Notfallmedizin rund um die Uhr. Dabei wird die Versorgungsqualität stehts transparent gemessen und mit gezielten Massnahmen weiterentwickelt.
Lehre
Die universitäre Medizin ist mit den fünf medizinischen Fakultäten und den Universitätsspitälern der Schweiz der wichtigste Akteur in der Sicherung des ärztlichen Nachwuchses für das gesamte Versorgungssystem. Auch im Bereich der nicht-ärztlichen Gesundheitsberufe übernehmen die Akteure wichtige Bildungsaufgaben.
Forschung
Die Forschung der universitären Medizin umfasst Grundlagenforschung, klinische und translationale Forschung sowie die Versorgungsforschung. Diese Forschung reicht von der Grundversorgung bis zur Spitzenmedizin.
Integraler öffentlicher Auftrag
Versorgung
Die universitäre Medizin umfasst die Diagnostik und Behandlung des gesamten Spektrums an Krankheiten. Die Universitätsspitäler behandeln viele schwere und komplizierte Fälle und seltene Erkrankungen und lösen die komplexesten Versorgungsaufgaben, was oft mit aussergewöhnlichem Aufwand verbunden ist. Dazu gewährleisten sie Notfallmedizin rund um die Uhr.
Lehre
Die universitäre Medizin ist mit den fünf medizinischen Fakultäten und den Universitätsspitälern der Schweiz der wichtigste Akteur in der Sicherung des ärztlichen Nachwuchses für das gesamte Versorgungssystem. Auch im Bereich der nicht-ärztlichen Gesundheitsberufe übernehmen die Akteure wichtige Bildungsaufgaben.
Forschung
Die Forschung der universitären Medizin umfasst Grundlagenforschung, klinische und translationale Forschung sowie die Versorgungsforschung. Diese Forschung reicht von der Grundversorgung bis zur Spitzenmedizin.
Interdisziplinäre Zentren
Weil sowohl Fälle als auch Diagnostik und Behandlungen komplex sind, basiert die universitäre Medizin auf einer starken interdisziplinären und interprofessionellen Zusammenarbeit. So entstehen übergeordnete Behandlungszentren wie beispielsweise die Tumorzentren der verschiedenen Unispitäler. Diese Zentren vereinen ein breites medizinisches und pflegerisches Wissen aus verschiedenen Bereichen und Fachabteilungen. Kern des Konzeptes ist es, medizinische Leistungen entsprechend den Bedürfnissen jedes einzelnen Patienten «aus einer Hand» zu bündeln.
Seltene Krankheiten
Eine Krankheit wird als selten bezeichnet, wenn nur 1 von 2000 Personen betroffen ist. In der Schweiz leiden ungefähr eine halbe Million Menschen an einer seltenen Krankheit. unimedsuisse ist Schlüsselpartner bei der Umsetzung des Nationalen Konzepts «Seltene Krankheiten» und engagiert sich als Gründungsmitglied bei der Nationalen Koordination Seltene Krankheiten (kosek).
Schwere und komplexe Fälle
Die Schweizer Universitätsspitäler behandeln besonders schwere und komplexe Fälle, die durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte oder andere Spitäler zugewiesen werden. Die Universitätsspitäler werden so zu Spitälern der «letzten Instanz» – eine zentrale Aufgabe dieser hochspezialisierten Kliniken. Diese komplexe Versorgungsaufgabe ist anspruchsvoll und mit aussergewöhnlichem Aufwand verbunden. Die Universitätsspitäler sind entsprechend nicht einfach die teureren Spitäler: Sie leisten mehr!
Hochspezialisierte Medizin
Hochspezialisierte Leistungen sind der Definition der Interkantonalen Vereinbarung zur Hochspezialisierten Medizin (IVHSM) zufolge medizinische Leistungen, die folgende Merkmale aufweisen: Seltenheit, hohes Innovationspotenzial, hoher personeller und technischer Aufwand, komplexe Behandlungsverfahren sowie hohe Behandlungskosten. Gemäss diesen Kriterien werden im Jahr rund 25’000 Behandlungsfälle zur hochspezialisierten Medizin gezählt, was 2% aller stationär behandelten Fälle in Akutspitälern entspricht. Im Rahmen der Interkantonalen Vereinbarung zur Hochspezialisierten Medizin (IVHSM) erfolgt die Planung und Zuteilung von hochspezialisierten Leistungen schweizweit.
Internationaler Anschluss
Ein zentrales Merkmal der universitären Medizin ist die internationale Vernetzung: Durch diese wird nicht nur die Schweizer Forschung gestärkt, durch sie ist es auch möglich, weltweite Erkenntnisse zeitnah dem Schweizer Versorgungssystem zur Verfügung zu stellen – sei es direkt in der universitären Patientenversorgung, sei es in der Aus- und Weiterbildung der Ärztinnen und Ärzte. Bedeutend sind auch internationale Multicenter-Studien, bei denen ein starker Zuwachs und eine hohe Schweizer Beteiligung festzustellen ist. Mit ihren Forschungsleistungen und ihrer internationalen Vernetzung trägt die universitäre Medizin so dazu bei, dass die Schweiz den Anschluss an den medizinischen Fortschritt nicht verpasst und der Schweizer Bevölkerung eine moderne Medizin zur Verfügung steht.
Innovation
In allen drei Aufgabenbereichen – der Versorgung, der Forschung und der Lehre – ist die universitäre Medizin zukunftsgerichtet. Es ist ihre spezifische Aufgabe, die Medizin von heute immer wieder zu analysieren und weiterzuentwickeln und dem ärztlichen Nachwuchs und der aktiven Ärzteschaft den aktuellen Stand der medizinischen Versorgung zu vermitteln. Innovation ist dabei ein zentrales Merkmal. Die universitäre Medizin gestaltet damit die Medizin von morgen.
Klinische und translationale Forschung
Die universitäre Medizin basiert auf Forschung und Innovation und ist Motor für den Fortschritt der Medizin. Die klinische und translationale Forschung steht dabei als eine Art Brückenbauer am Schnittpunkt zwischen Wissenschaft und Praxis. Laut dem Wissenschaftsmagazin «Nature» geht es dabei um Strategien, mit deren Hilfe der «intellektuelle Reichtum der biomedizinischen Forschung» in «praktischen Reichtum für die Menschheit» umgesetzt werden kann. Es handelt sich dabei um einen umfassenden Ansatz, der die Wissenschaft in Diagnostik- oder Therapiekonzepten adaptiert. Zentral ist dabei, die Fähigkeit, neuste Erkenntnisse schnell und sicher in die klinische Anwendung umzusetzen.
Grundlagenforschung
Ein besonderes Plus der Universitätskliniken und medizinischen Fakultäten ist die exzellente Arbeit in der Grundlagenforschung. Hier schafft die Wissenschaft die Basis für die Patientenversorgung. Unter Grundlagenforschung verstehen wir die wissenschaftliche Untersuchung, Analyse und Diskussion der Prinzipien einer Wissenschaft wie der Medizin. Sie ermöglicht so einen Erkenntnisgewinn, auf diesen neuen Diagnostik- und Behandlungsmethoden aufbauend entstehen können. Ohne Grundlagenforschung ist medizinischer Fortschritt nicht möglich.
Versorgungsforschung
Der Teil der medizinischen Forschung, der sich auf Ebene der Organisation und der Abläufe des Gesundheitswesens bezieht, nennt man Versorgungsforschung. Dabei stehen einzelne Technologien oder die Versorgung durch Spitäler und andere Leistungserbringen im Fokus. Konkret geht es darum, die Organisation der Versorgung am Nutzen auszurichten. Pfaff (2003) hat dafür den Begriff der «letzten Meile» entwickelt: «Die Versorgungsforschung untersucht die letzte Stufe des Innovationstransfers in die Praxis der Patientenversorgung».
Ausbildung
Die fünf medizinischen Fakultäten der Schweiz sorgen für die Ausbildung der Medizinstudierenden und damit für die Sicherung des ärztlichen Nachwuchses des gesamten Gesundheitssektors. In den vergangenen Jahren haben die medizinischen Fakultäten die Anzahl Studienplätze für Masterstudierende in der Medizin von rund 720 Abschlüssen im Jahr 2009 um 50% erhöht, sodass ab 2019 an voraussichtlich 1‘100 Mediziner pro Jahr ihren Abschluss machen werden. Die weitere Erhöhung der Abschlusszahlen auf 1’300 Abschlüsse pro Jahr ist vorgesehen. Auch im Bereich der nicht-ärztlichen Gesundheitsberufe übernehmen die Akteure wichtige Ausbildungsaufgaben.
Weiter- und Fortbildung
Nach dem Medizinstudium beginnt die Weiterbildung zur Fachärztin oder zum Facharzt, die in der Regel fünf bis sechs Jahre dauert und Voraussetzung für eine Tätigkeit als Ärztin und Arzt in der Praxis und im Spital ist. Die Facharztweiterbildung erfolgt an anerkannten Weiterbildungsstätten gemäss den Curricula der verschiedenen Fachgebiete. Die meisten angehenden Fachärztinnen und Fachärzte absolvieren dafür mehrere Weiterbildungsjahre in den Institutionen der universitären Medizin. Im Medizinalberufegesetz (MedBG) ist zudem die lebenslange Fortbildung als Berufspflicht für Ärztinnen und Ärzte verankert, wobei auch hier die universitäre Medizin grossen Anteil am Fortbildungsangebot hat.
Integraler öffentlicher Auftrag
Die in der Schweiz übliche enge institutionelle Verzahnung zwischen universitären Leistungserbringern und Fakultäten gewährleistet eine zielgerichtete Organisation und stärkt die Nachhaltigkeit und Innovationsfähigkeit des Systems. Das Besondere an der universitären Medizin ist jedoch, dass die langfristige und integrale Erfüllung all dieser Aufgaben zum öffentlichen Auftrag der universitären Akteure gehört.